In 7 Schritten zum perfekten Filterkaffee

Tag für Tag erleben wir in unserem Café in Hamburg St. Pauli, dass sich unsere Gäste unwohl fühlen, sich fast schon schämen, wenn sie zugeben müssen, dass sie zu Hause ihren Kaffee „nur“ ganz oldschool mit der guten, alten Filterkaffeemaschine kochen, keine teure Siebträgermaschine und keine fancy Chemex besitzen. 

Fakt ist, dass trotz den unterschiedlichsten Kaffeevollautomaten, diversen Espressomaschinen und Kapselsystemen, die es mittlerweile auf dem Markt für die heimische Küche gibt, immer noch über die Hälfte aller Deutschen ihren Kaffee am liebsten in Form von Filterkaffee zu sich nehmen. Ganz einfach. Ohne viel Trara. Wie damals bei Muddi und Vaddi zu Hause.

Das Comeback des Filterkaffees

Und es gibt überhaupt keinen Grund sich dafür zu schämen. Wir lieben Filterkaffee! Und nicht nur weil der liebevoll, mit einem schicken Handfilter aufgebrühte Filterkaffee in den letzten Jahren in Deutschland sein Comeback gefeiert hat. Guter Filterkaffee ist einfach lecker. Vor allem wenn er mit frisch gerösteten und frisch gemahlenen Bohnen hergestellt wird. Ob du nun wirklich den schicken Keramikhandfilter verwendest oder die Kaffeemaschine anschmeißt, ist einfach nur Geschmacksache.  

Wenn du dem Filterkaffeehype noch nicht verfallen bist, dann vielleicht nach dieser Schritt für Schritt Anleitung. Gib ihm eine Chance, er kann echt gut sein!

 

In 7 Schritten zum perfekten Filterkaffee 

Was du für einen perfekten Filterkaffee brauchst: 

 

Schritt 1 - Die Kaffeebohnen

Wiege 15g Kaffeebohnen ab und mahle sie per Hand oder mit der elektrischen Kaffeemühle (mittlerer Mahlgrad).

 

Schritt 2 - Das Filterpapier

Lege das Filterpapier in den Handfilter und befeuchte es mit heißem Wasser, so spülst du die Geschmacksstoffe des Papiers raus. Achte darauf, dass du das passendes und gutes Filterpapier für deinen Filter verwendest.

 

Schritt 3 - Mach Kaffee und Filterpapier miteinander bekannt

Gib das frisch gemahlene Kaffeepulver in den Filter. Die Beiden mögen sich…

 

Schritt 4 - Let it bloom, let it bloom, let it bloom…

Stelle nun deine Lieblings-Kaffeetasse inklusive Filter auf die Waage und befeuchte das Kaffeepulver mit 95 Grad heißem Wasser. Falls dein Wasserkocher keine Temperaturanzeige hat, bring das Wasser einfach zum Kochen und lasse es etwa eine Minute abkühlen, bevor du es zum Kaffee brühen verwendest. So hast du in etwa die benötigten 95 Grad erreicht. 

Verwende für das Befeuchten des Kaffeepulvers etwa 30ml Wasser. Gib dem Pulver 30 Sekunden um „aufzublühen“. Das Kaffeemehl quillt in dieser Zeit auf, so dass das enthaltene Kohlendioxid entweichen kann. In Kaffee-Fachkreisen wir der Prozess auch „Blooming“ genannt. Das Blooming ist natürlich kein Muss, du kannst auch direkt die volle Ladung Wasser auf das Kaffeepulver gießen, aber dein fertiger Kaffee wird durch diesen kleinen Extraschritt vollmundiger und weicher schmecken. Also probiers einfach mal aus!

 

Schritt 5 - Dein Kaffee braucht Wasser

Nach der 30-sekündigen Bloomingphase gießt du mit einem dünnen Wasserstrahl und langsamen, kreisenden Bewegungen das restliche Wasser gleichmäßig über das Kaffeepulver bis du 250ml erreicht hast. Gieße das Wasser immer direkt auf den Kaffee und nicht auf das Filterpapier, ansonsten kann es dazu kommen, dass das Wasser am Kaffeepulver vorbeiläuft ohne Kaffee zu extrahieren.

 

Schritt 6 - Dein Kaffee ist fast fertig

Bevor du deinen Kaffee genießen kannst rühre ihn einmal kurz um und lass ihn auf Trinktemperatur abkühlen. Das hat den Vorteil, dass du dir nicht die Zunge verbrennst - aber vor allem, dass du die feinen Geschmacksnuancen besser wirken lassen kannst. 

 

Schritt 7 - Fertig

Genieße deinen Kaffee! Und wenn du Lust hast, schaust du während des Kaffeetrinkens bei uns auf dem Blog mal nach, was du mit dem verbliebenen Kaffeesatz anstellen kannst. Da haben wir nämlich 7 Möglichkeiten Kaffeesatz zu verwerten für dich zusammengestellt. 

 

Wie du siehst, ist guter Filterkaffee gar keine große Wissenschaft. Aber mit ein paar kleinen Tricks und Kniffen, wird er noch besser!